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Stammzellisolierung durch Ultraschall

Die Ultraschallbehandlung ist eine hocheffiziente mechanische Methode zur Isolierung von Stammzellen aus menschlichem Fettgewebe. Die mit Ultraschall isolierte stromale vaskuläre Fraktion (SVF) weist ein erhebliches regeneratives Potenzial für medizinische Anwendungen auf. Hielscher Ultrasonics bietet eine Reihe von direkten und indirekten Beschallungsoptionen für die Stammzellgewinnung an. Finden Sie den idealen Sonicator für Ihren Stammzellisolierungsprozess!

Ultraschall-gestützte Stammzellisolierung

Dem menschlichen Körper entnommenes Fettgewebe (durch Fettabsaugung) wird mit Ultraschall behandelt, um Stammzellen und andere Wachstumszellen aus dem Gewebe freizusetzen. Diese separierte Zellfraktion wird stromal-vaskuläre Fraktion (stromal vascular fraction / SVF) genannt.
Die Ultraschalltechnik zur Isolierung von Stammzellen aus Fettgewebe basiert ausschließlich auf dem Funktionsprinzip der durch Ultraschall erzeugten Kavitation, die eine rein mechanische Scherung darstellt. Diese kavitativen Scherkräfte stören das Fettgewebe, so dass die Stammzellen aus der Struktur des Fettgewebes freigesetzt werden. Die Ultraschall-Stammzellisolierung ist ein enzymfreies Verfahren, das den Einsatz von Kollagenase, Trypsin oder Disase vermeidet.
Um die extrahierten Stammzellen, mesenchymale Stammzellen, endotheliale Vorläuferzellen und andere Wachstumszellen abzutrennen, wird Fettgewebe nach der Beschallung zentrifugiert.
Die abgetrennten Stammzellen werden aufgefangen und durch Zellzahl-, Vitalitäts- und Endotoxinbestimmung sowie Gram-Färbung bezüglich ihrer Qualität analysiert, bevor sie anschließend sofort für eine autologe Transplantation verwendet werden oder in flüssigem Stickstoff für eine spätere Verwendung gelagert werden.

Weshalb Enzyme vermeiden?

Da eine enzymatische Stammzellisolierung mit hohen Kosten und möglichen Sicherheitsrisiken behaftet ist sowie teilweise mangelnde Wirksamkeit aufweist [Oberbauer et al. 2015], ist eine nicht-enzymatische Isolierung wie durch Ultraschallkavitation bevorzugt. Der ultraschall-gestützte Stammzellisolierung ersetzt den enzymatischen Zellaufschluss durch die mechanische Trennung der Zellen und Zellaggregate aus dem Fettgewebe.

GDmini2 am UP200St-TD (200 Watt) für die kontaminationsfreie Beschallung

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Vorteile der Ultraschalllyse

  • Schnell
  • effizient
  • reproduzierbar
  • sicher
  • Enzym-frei
  • kostengünstig
  • Sterile Optionen
Ultraschallkavitation ist eine zuverlässige Methode, um Stammzellen aus Fettgewebe zu isolieren. © Oberbauer et al. 2015

Aus Fettgewebe isolierte Stammzellen

Stammzellenausbeute durch Soniaction

Die veröffentlichte Methode zur Isolierung der stromalen Gefäßfraktion mittels Ultraschallkavitation ergab 1,67-2,24 × 107 Zellen mit einer Lebensfähigkeit von 97,1-98,9 % [Victor, S., 2014]. Zellausbeuten von etwa 2-4 Millionen Zellen/Gramm Fettgewebe wurden durch die Ultraschalllyse von reifen Fettzellen in dissoziiertem Fettgewebe erzielt [Bright et al., 2014].
Mittels Ultraschall isolierte Stammzellen weisen ein gleich hoch adipogenes und osteogenes Differenzierungspotenzial wie Zellen auf, die mittels eines enzymatischen Standardverfahrens gewonnen wurden [Oberbauer et al. 2015] .

Ultraschall-Systeme für die Stammzellisolierung

Um höchste Sicherheit und beste Qualität zu gewährleisten, ist ein zuverlässige Ultraschallgerät, welches die präzise Kontrolle über die Stammzellisolierung ermöglicht, unerlässlich. Hielscher Ultrasonics bietet verschiedene Geräteoptionen für eine autologe Ultraschallisolierung von Stammzellen und endothelialen Vorläuferzellen.

Direkte Sonikation zur Isolierung von Stammzellen

UP200St (200W) Ultraschallgerät mit SchallschutzboxBei der Stammzellisolierung durch direkte Beschallung wird das Ultraschallhorn (Sonotrode, Ultraschallspitze / Sonde) in das Fettgewebe eingetaucht. Über die Sonotrode werden die Ultraschallwellen direkt in das Eigenfett eingekoppelt, so dass die Ultraschallkavitation die Stammzellen und Stromazellen aus dem Restgewebe freisetzt. Hielscher Sonikatoren UP200Ht und UP200St mit der Sonotrode S26d14 sind häufig verwendete Systeme für die autologe Stammzellbehandlung. Die Isolierung der stromalen Gefäßfraktion durch direkte Beschallung ist meist für den Einsatz in Reinraumanlagen geeignet.

Indirekte Sonikation zur Isolierung von Stammzellen

Da die Stammzellen für autologe Anwendungen verwendet werden, ist die Sterilität des Prozesses äußerst wichtig. Daher hat Hielscher mehrere Möglichkeiten der indirekte Beschallung entwickelt, z.B. die Ultraschallsysteme GDmini2, VialTweeter sowie weitere kundenspezifische Systeme. Bei der indirekten Beschallung werden die Ultraschallwellen durch die Gefäßwand eines Behälters in das Fettgewebe eingekoppelt. Die stromale vaskuläre Fraktion (SVF) wird dabei ebenso wie bei der direkten Beschallung durch Ultraschallkavitation aus dem Fettgewebe gelöst.
Ein indirekter Beschallungsprozess bietet den Vorteil, dass die Zellen in einem geschlossenen Gefäß unter kontaminationsfrei in einem geschlossenen Gefäß verarbeitet werden, da das Risiko einer Kreuzkontamination durch das Einführen des Ultraschallhorns (Sonotrode) entfällt. Die Zellisolierung erfolgt in einem geschlossenen System unter sterilen Bedingungen.
Lesen Sie mehr über Hielscher Sterilisationsgeräte!

Die digitalen Hielscher-Schallgeräte lassen sich über Touch-Display oder Browsersteuerung präzise steuern. Über das intuitive Menü können Beschallungsvorgänge voreingestellt werden. Die Ultraschallgeräte sind mit einer automatischen Datenaufzeichnung ausgestattet (alle Daten des Beschallungsprozesses werden auf einer integrierten SD-Karte gespeichert). Die Leistungsaufnahme des Ultraschalls kann exakt auf das Zellisolationsprotokoll abgestimmt werden.

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Der VialTweeter ist ein MultiProben-Ultrasonicator, der eine zuverlässige Probenhomogenisierung unter sterilen Bedingungen ermöglicht.

Der VialTweeter Sonicator ist ein steriler Homogenisator für die gleichmäßige und schnelle sterile Probenaufbereitung.



Literatur

Wissenswertes

Was sind Stammzellen?

Stammzellen sind undifferenzierte Zellen eines vielzelligen Organismus, welche die Fähigkeit besitzen, eine unbestimmte Zahl von Zellen des gleichen Typs zu entwickeln. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich im frühenLebens- und Wachstumsstadium in verschiedene Zelltypen oder Gewebe ausdifferenzieren können. Stammzellen können sich selbst durch Zellteilung erneuern und in Gewebe- oder Organ-spezifischen Zellen mit speziellen Funktionen verwandeln. Pluripotente Stammzellen haben das Potenzial, sich in eine der folgenden drei Keimzellen zu differenzieren: das Entoderm (innere Magenschleimhaut, Magen-Darm-Trakt, Lunge), Mesoderm (Muskel, Knochen, Blut, urogenitale) oder Ektoderm (epidermale Gewebe und Nervensystem).
In einigen Organen und Geweben, wie z.B. im Darm und Knochenmark, teilen sich Stammzellen regelmäßig, um abgenutztes oder beschädigtes Gewebe zu reparieren und zu erneuern. In anderen Organen wie der Bauchspeicheldrüse und dem Herz teilen sich Stammzellen nur unter besonderen Bedingungen.
Mesenchymale Stromazellen/Stammzellen (MSC) bieten ein hohes Potenzial für vielfältige therapeutische Anwendungen in der regenerativen und ästhetischen Medizin. Sie sind vor allem im Knochenmark vorhanden, aber sie können auch aus anderen Gewebearten (z.B. Knorpel, Fett, Muskelzellen) isoliert werden. Mesenchymale Stammzellen gelten als prototypische adulte Stammzellen, welche durch ihre Fähigkeit zur multipotenten Selbsterneuerung gekennzeichnet sind.
In der Stammzellenforschung werden Gewebe und Organe für Transplantationszwecke gezüchtet (Tissue Engineering). Stammzellen werden des Weiteren für die Behandlung von Gehirnerkrankung (z.B. Parkinson und Alzheimer-Krankheit), Zelldefekten, Blutkrankheiten (z.B. Leukämie), bei Gelenk und Knorpel-Degeneration (z.B. Arthrose) sowie für kosmetische Behandlungen (z.B. Anti-Aging-Behandlungen) eingesetzt. Stammzellen haben in der Regel einen Durchmesser von ca. 15-25 Mikrometern.
Mesenchymale Stammzellen (MSC) sind multipotente Stromazellen, welche die Fähigkeit besitzen, sich in eine Vielzahl von Zelltypen, einschließlich Osteoblasten (Knochenzellen), Chondrozyten (Knorpelzellen), Myozyten (Muskelzellen) und Adipozyten (Fettzellen), differenzieren zu können.

Was ist die Stromal Vascular Fraction (SVF)?

Die stromale vaskuläre Fraktion (SVF) ist ein Bestandteil des Lipoaspirates, welches durch Fettabsaugung des Fettgewebes aus dem menschlichen Körper extrahiert werden kann. Das Lipoaspirat besteht aus einer heterogenen Zellmischung und hat einen hohen Gehalt an Stammzellen, welche "adipose-derived stem cells" (ASC oder ADSC) genannt werden. Sie zeigen Ähnlichkeiten mit Knochenmarksstammzellen, z.B. hinsichtlich ihrer Fähigkeit, sich in multipotente Zellen differenzieren zu können.
Die heterogene Population der stromalen Gefäßfraktion umfasst unter anderem Endothelzellen, Erythrozyten, Fibroblasten, Lymphozyten, Monozyten/Makrophagen und Perizyten sowie eine bedeutende Fraktion von aus Fettgewebe stammenden Stammzellen.

Was sind aus Fettgewebe gewonnene Stroma-/Stemazellen (ASC)?

Aus Fettgewebe gewonnene Stromazellen/Stammzellen (ASC / ADSC) setzen ein hohes Level an bioaktiven Wachstumsfaktoren frei, z.B. den epidermalen Wachstumsfaktor (EGF), vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF), basischen Fibroblastenwachstumsfaktor (bFGF), Keratinozytenwachstumsfaktor (KGF), thrombozytären Wachstumsfaktor (PDGF), Hepatozytenwachstumsfaktor (HGF), transformierenden Wachstumsfaktor-beta (TGF-β), Insulinwachstumsfaktor (IGF) sowie den brain-derived neurotrophen Wachstumsfaktor (BDNF). ACS setzen jedoch nicht nur Wachstumsfaktoren frei, sondern sie geben auch sezernieren Zytokine ab, z.B. den fms-ähnliche Tyrosinkinase 3 (Flt-3) Ligand, Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF), Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktor (GM-CSF), Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktor (M-CSF), Interleukin (IL) (u.a. IL-6, IL 7, IL-8, IL-11 und IL-12), leukämie-hemmenden Faktor (LIF) und Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha (TNF-α).

Wie werden Stammzellen extrahiert?

Autologe adulte Stammzellen des Menschen können aus den folgenden Quellen gewonnen werden:

  • aus Knochenmark: die Extraktion erfordert das Anbohren des Knochens.
  • aus Fettgewebe (Fettzellen): die Extraktion erfolgt durch eine Fettabsaugung (Liposuktion).
  • aus Blut: Extraktion durch Apherese, wobei das Blut des Spenders durch eine Art „Dialyse“ -Maschine gepumpt wird, in der die Stammzellen abgesondert werden, während die übrigen Blutbestandteile dem Spender zurückgeführt werden.

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