Akustische vs. hydrodynamische Kavitation für Misch-Anwendungen
Kavitation für das Mischen und Homogenisieren: Gibt es einen Unterschied zwischen akustischer und hydrodynamischer Kavitation? Und warum könnte eine der beiden Kavitationstechnologien besser für Ihr Verfahren geeignet sein?
Akustische Kavitation – auch bekannt als Ultraschallkavitation – und die hydrodynamische Kavitation sind zwei unterschiedliche Formen der Kavitationserzeugung. Kavitation beschreibt das Wachstum und die Implosion winziger Vakuumhohlräumen in einer Flüssigkeit. Akustische Kavitation tritt auf, wenn eine Flüssigkeit hochintensiven Ultraschallwellen ausgesetzt wird, während hydrodynamische Kavitation auftritt, wenn eine Flüssigkeit durch eine Verengung oder um ein Hindernis (z. B. eine Venturidüse) strömt, wodurch der Druck abfällt und sich Vakuumblasen bilden.
Kavitationsscherkräfte werden zum Homogenisieren, Mischen, Dispergieren, Emulgieren, Zellaufschluss sowie zur Auslösung und Intensivierung chemischer Reaktionen eingesetzt.
Lesen Sie hier, welche Unterschiede es zwischen akustischer und hydrodynamischer Kavitation gibt und warum Sie für Ihren kavitationsgetriebenen Prozess einen Ultraschallkavitator wählen sollten:
Vorteile der akustischen Kavitation gegenüber der hydrodynamischen Kavitation
- Effizientere Technologie: Akustische Kavitation ist im Allgemeinen effizienter bei der Erzeugung von Kavitation, da für die Erzeugung von akustischer Kavitation in der Regel weniger Energie benötigt wird für hydrodynamischer Kavitation. Daher sind ultraschall-basierte Kavitatoren und Kavitationsreaktoren energieeffizienter und wirtschaftlicher. Ultraschall gilt als die energieeffizienteste Methode zur Erzeugung von Kavitation. Die mit Ultraschallstabschwingern erzeugte akustische Kavitation verhindert die Entstehung unnötiger Reibung. Die Ultraschallsonotrode oszilliert senkrecht und erzeugt Kavitation energieeffizient, da keine Reibung entsteht. Im Gegensatz zur akustischen Kavitation verwendet die hydrodynamische Kavitation Rotor-Stator- oder Düsensysteme zur Erzeugung von Kavitation. Beide Techniken – Rotor-Statoren und Düsen – verursachen einen relativ hohen Energieverlust durch Reibung, da der Motor große mechanische Teile antreiben muss. Wenn Studien die Energieeffizienz hydrodynamischer Kavitationsverfahren beurteilen, wird fälschlicherweise häufig nur die Nennleistung der jeweiligen Technologie berücksichtigt und der tatsächliche Leistungsverbrauch vernachlässigt. Solche Studien berücksichtigen in der Regel nicht den Verlust von Reibungsenergie, welcher ein bekannter und unerwünschter Effekt hydrodynamischer Kavitationstechnologien ist.
- Bessere Kontrolle: Die akustische Kavitation lässt sich leichter steuern und regeln, da die Intensität der Ultraschallamplitude genau eingestellt werden kann, um den gewünschten Grad der Kavitation zu erzeugen. Im Gegensatz dazu ist die hydrodynamische Kavitation deutlich schwieriger zu steuern, da sie von den Fließeigenschaften der Flüssigkeit und der Geometrie der Verengung bzw. des Hindernisses (Düse bzw. Rotor-Stator-Geometrie) abhängt. Außerdem neigen die Düsen zum Verstopfen, was Prozessunterbrechungen und arbeitsintensive Reinigung verursacht.
- Für fast alle Materialien geeignet: Während eine Venturidüse und andere hydrodynamische Strömungsreaktoren Schwierigkeiten haben, Feststoffe und insbesondere abrasive Materialien zu verarbeiten, können Ultraschallkavitatoren fast alle Materialien zuverlässig verarbeiten. Ultraschall-Kavitationsreaktoren können selbst hohe Feststoffladungen, abrasive Partikel und faserige Materialien ohne Verstopfung homogenisieren.
- Höhere Stabilität: Akustische Kavitation ist im Allgemeinen stabiler und gleichmäßiger als hydrodynamische Kavitation, da die durch akustische Kavitation erzeugten Vakuumblasen in der Regel gleichmäßiger in der Flüssigkeit auftreten. Im Gegensatz dazu können bei der hydrodynamischen Kavitation Vakuumhohlräume entstehen, die stark lokalisiert sind und zu ungleichmäßigen oder instabilen Strömungsmustern führen können.
- Größere Vielseitigkeit: Akustische bzw. ultraschall-basierte Kavitation kann für ein sehr breites Spektrum an Anwendungen eingesetzt werden. Dazu gehören unter anderem Homogenisierung, Mischen, Dispergieren, Emulgieren, Extraktion, Lyse und Zellaufschluss sowie für die Sonochemie. Im Gegensatz dazu ist die hydrodynamische Kavitation in erster Linie für Anwendungen in der Strömungskontrolle und Strömungsmechanik gedacht.
Insgesamt bietet die akustische Kavitation im Vergleich zur hydrodynamischen Kavitation mehr Kontrolle, Effizienz, Stabilität und Vielseitigkeit. Deshalb wird Ultraschallkavitation als sehr effektive Technik für zahlreiche industrielle Anwendungen geschätzt und weltweit erfolgreich eingesetzt.
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In der folgenden Tabelle finden Sie die ungefähre Verarbeitungskapazität unserer Ultraschallsysteme:
Batch-Volumen | Durchfluss | Empfohlenes Ultraschallgerät |
---|---|---|
1 bis 500ml | 10 bis 200ml/min | UP100H |
10 bis 2000ml | 20 bis 400ml/min | UP200Ht, UP400St |
0.1 bis 20l | 0,2 bis 4l/min | UIP2000hdT |
10 bis 100l | 2 bis 10l/min | UIP4000hdT |
15 bis 150 Liter | 3 bis 15 l/min | UIP6000hdT |
n.a. | 10 bis 100l/min | UIP16000 |
n.a. | größere | Cluster aus UIP16000 |
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Literatur / Literaturhinweise
- Suslick, K.S. (1998): Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology; 4th Ed. J. Wiley & Sons: New York, 1998, vol. 26, 517-541.
- Braeutigam, Patrick (2015): Degradation of Organic Micropollutants by Hydrodynamic and/or Acoustic Cavitation. In: Handbook of Ultrasonics and Sonochemistry. Springer 2015.
- Abhinav Priyadarshi, Mohammad Khavari, Tungky Subroto, Marcello Conte, Paul Prentice, Koulis Pericleous, Dmitry Eskin, John Durodola, Iakovos Tzanakis (2021): On the governing fragmentation mechanism of primary intermetallics by induced cavitation. Ultrasonics Sonochemistry, Volume 70, 2021.
- Mottyll, S.; Skoda, R. (2015): Numerical 3D flow simulation of attached cavitation structures at ultrasonic horn tips and statistical evaluation of flow aggressiveness via load collectives. Journal of Physics: Conference Series, Volume 656, 9th International Symposium on Cavitation (CAV2015) 6–10 December 2015, Lausanne, Switzerland.

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